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Die Filmdokumentation zum Symposion „Schichten – Gewebe – Form: Sprachbildlichkeit in Bewegung“ auf dem Hamburger Areal der Künstlerin Hanne Darboven (1941-2009) ist auf einer Playlist in fünf „Sedimenten“ online!

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Ende November 2024 waren Künste und Wissenschaften zum dritten Mal zur Thesaurus-Triennale eingeladen, um auf diesem öffentlichen Symposion mit Vorträgen, Performance, Ausstellung und Konzert die Begriffe SCHICHT – GEWEBE – FORM ins Gespräch zu bringen. So wurden sie nicht nur kulturhistorisch, poetologisch und wissensgeschichtlich, sondern auch künstlerisch und konkret zur Geltung gebracht.

Mit Ulrike Draesner (Autorin), Ania Losinger & Mats Eser (Klangkünstler/in), Robert Matthias Erdbeer (Literaturwissenschaftler), Yvonne Förster (Philosophin), Ute Heim (Bildende Künstlerin), Bernhard Jussen (Historiker), Reinhard Laube (Historiker), Wolfgang Marx (Musikwissenschaftler), Ruth Neubauer-Petzoldt (Literaturwissenschaftlerin), Lilian Robl (Bildende Künstlerin), Ulrike Steierwald (Literaturwissenschaftlerin), Janina Wellmann (Historikerin).

MUSIC FOR AN OPEN SPACE (Duo Ania Losinger & Mats Eser)

Lilian Robl / Ruth Neubauer-Petzoldt / Ulrike Draesner

Ulrike Steierwald

Herzlichen Dank an die Hanne Darboven Stiftung, die die Räume auf dem Areal der Künstlerin, Am Burgberg, öffnete und an die Claussen-Simon-Stiftung für die wertvolle Förderung.

Aggregationen der Sprachbildlichkeit:

Öffentliches Kolloquium in Weimar, 29. und 30. Oktober 2021 in Präsenz.

Nichts scheint eloquenter als das „Buch der Natur“. Doch erschließt es sich in den Kulturen seit Jahrhunderten in unendlich vielfältigen Lesarten. Feuer, Erde, Luft und Wasser sind Topoi für das Beginnen einer Naturgeschichte der Welt und des sich erzählend und gestaltend zu ihr verhaltenden Menschen. Dabei finden wir eine Bildsprache des Lebendigen in allen vorstellbaren Variationen wieder. Die Aggregatzustände des Elementaren sind keine identitären Einheiten oder Substanzen, sondern energetische Verbindungen. Sie sind von Chaos wie Ordnung bestimmt. Diese Dynamik und Energie, die in der unendlichen Spanne zwischen extremer Verdichtung und maximaler Zerstreuung liegen, zeichnen auch die Sprache selbst aus.

Die Tagung eröffnet künstlerische, literarische und wissenschaftlich-transdisziplinäre Perspektiven, um die Unermesslichkeit des Festen, Flüssigen, Plasmatischen und Flüchtigen auszuloten und den entsprechenden sprachlichen „Handlungsspielraum“ der Natur aufzufächern (Projekt Thesaurus, www.sprachbildfahrzeuge.org). Es geht um die Wahrnehmungs- und Interaktionsweisen von Mensch und Natur, die nicht zuletzt ethische und gesellschaftspolitische Fragen aufbrechen lassen.

Im Gespräch sind dreizehn Autor/innen, Künstler/innen und Wissenschaftler/innen. Die Beiträge handeln von zerbrochenen Spiegeln, handfesten Inspirationen, von Textflüssen, dem Atem der Stimme oder von Flüchtigkeit und Schwere im Universum:

Freitag, 29. Oktober 2021

10.30-12.30
Re-Thesaurierungen der Natur
Ulrike Steierwald (Lüneburg): Aggregationen der Sprachbildlichkeit
Sonja Zeman (München): Spiegelbilder – Sprachliche Isomorphien
Wolfgang Kemp (Hamburg / Lüneburg): Cento, Theatrum, Essays – Aggregate vor und nach 1600

13.30-15.30
fest
Ulrike Draesner (Berlin / Leipzig): Der/die/das Fest
Marion Steinicke (Koblenz) & Heinz Georg Held (Pavia): Handfeste Inspirationen. Ikonen, Narrationen, Aggregate
Reinhard Laube (Weimar): Die Natur der Sammlungen

16.00-17.30
plasmatisch
Monika Rinck (Wien / Berlin): Die hirschbesiedelnde Rachendassel
Yvonne Förster (Lüneburg): Technē – Plasmatisches Trasformationsgeschehen

18.00 Abendveranstaltung
The Making of a Thesaurus: Vorstellung einer neuen Art, die Sprache beim Wort und die Vorstellung beim Bild zu nehmen – frei nach Gottfried Wilhelm Leibniz‘ „Drôle de Pensée, touchant une nouvelle sorte de représentations“:
Wir greifen Leibniz‘ Gedankenscherz aus dem Jahr 1675 auf, in dem er eine Inszenierung sämtlicher möglicher Erfindungen entwarf, und zeigen 13 Kurz-Performances mit Proben zu Festem, Flüssigem, Plasmatischem und Flüchtigem.

Samstag, 30. Oktober 2021

9.00-10.30
flüssig
Aris Fioretos (Stockholm / Berlin): Wasser im Wasser
Andrea Polaschegg (Siegen): Textflüsse

11.00-12.30
flüchtig
Christine Gruber (Linz): Konzepte der Flüchtigkeit und Schwere im Universum
Lilian Robl (München): Atem – Stimme – Wort

13.30-15.30 (nicht öffentlich)

Aggregationen – Modelle – Sprachbildliche Modellierung
Zusammenfassung der Thesaurus -Tagung und Ausblick mit allen Referent/innen

Näheres zum Programm und den Referent/innen: >>Programmheft

Ort: Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek
Platz der Demokratie 4
99423 Weimar
Deutschland

Gefördert durch die Fritz Thyssen Stiftung
Konzeption und Leitung: Ulrike Steierwald
Die Veranstaltung findet in Präsenz statt. Wir bitten um Anmeldung unter: nina.pries@leuphana.de